Platinen selber herstellen
Auch   in   dieser   Richtung   hab   ich   viele   Seiten   im   Internet   'gewälzt',   und   auch   gute   Anregungen gefunden.   Man   sieht,   dass   sich   viele   Leute   Gedanken   machen,   wie   man   preisgünstig   seine   Idee   auf eine   Pertinax-   oder   Epoxidplatte   bringt.   Welche   Möglichkeiten   gibt   es   und   was   braucht   man   alles zum   Herstellen   der   Leiterplatte?   Nachdem   ich   mich   tagelang   in   Bügeltechnik   ausgetobt   hatte,   bin ich   wieder   zu   der   altbewährten      fototechnischen   Methode   zurück   gekommen;   und   das   funktioniert. Meine   ersten   Gehversuche   in   Richtung   Layout   hab   ich   mit   Sprint-Layout   gemacht.   Das   ist   eine klasse   Software,   wenn   man   schnell   etwas   einfaches   machen   will.   Das   Layout   hab   ich   dann   über einen   Postscript   Laser   auf   einfaches   Zeichenpapier   ausgedruckt   .   Dann   lag   das   gute   Stück   vor   mir und   wollte   auf   die   Platte.   Die   ersten   Versuche   zum   Belichten   waren   nicht   so   überzeugend   und haben   eine   Menge   beschichtetes   Material   verschlungen   -   Einfach   kein   Konzept,   nur   Probiererei   mit einer   Quecksilberlampe   und   ähnlichem.   Die   besten   Ergebnisse   waren   dann   mit   der   UV-Lampe   zum Fingernägel   Aushärten      von   meiner   Frau.   Die   Begeisterung   meiner   Frau   kann   man   sich   vorstellen. Aber   man   sah,   dass   der   Weg   richtig   war.   Ich   erinnerte   mich,   gelesen   zu   haben,   dass   auch   alte Gesichtsbräuner   funktionieren   sollen.   Ich   hab   dann   im   Internet,   den   Namen   brauch   ich   wohl   nicht   zu sagen, einen Bräuner für 10 Euro erstanden, gründlich geputzt und ein wenig dran gearbeitet.
Der               Bräuner, f     o     l     g     e     n     d       ä    genannt,   hat   offene Röhren,   die   ich   mit einer     Scheibe     von einem     Fotorahmen abgedeckt         habe. Eine              zweite Scheibe      ist      als A   b   d   e   c   k   u   n   g     einfach   mit      Tesa    
Unschärfe   im   Randbereich   führt.   Zum   Kalibrieren   habe   ich   eine   beschichtete   Platine   zeitversetzt belichtet.   Ein   schwarzes   Papier   wird   alle   10   Sekunden   ein   Stück   weitergeschoben.   Beim   Entwickeln (   sieben   Gramm   Ätznatron   auf   ein   Liter   Wasser   )   sieht   man   dann   wo   es   am   besten   wird.   Hier   auf dem   Bild   unten   sieht   man   in   der   Mitte   die   Markierung.   Man   kann   dann   anhand   der   Abstände ermitteln   welche   Belichtungszeit   die   beste   ist.   Bei   meinem   Belichtungsgerät   ergibt   sich   eine   Zeit   von 75   Sekunden.   Und   das   funktioniert   erstaunlich   gut.   Ich   glaub,   dass   dieser   "Belichtungsbräuner"   mit einem Profigerät gut mithalten kann. Und der Preis ist auch nicht aufregend.
Noch   eine   Anmerkung   zum   Bild:   Kupfer   ist schlecht zu fotografieren.
Pack      im   Abstand   einer   Platine   oben   dran   geklebt,   so   dass sich   der   obere   Teil   aufklappen   lässt.   Das   sieht   man   rechts ganz   gut.   Unter   der   oberen   Scheibe   hab   ich   eine   schwarze, selbstklebende   Folie   aus   dem   Baumarkt   geklebt.   Die   Folie ist    übrigens    matt.    Was    so    glänzt    ist    die    Scheibe.    Folie deshalb,   weil   Reflexionen   unterdrückt   werden   sollen,   denn Glas   hat   einen   unwahrscheinlichen   Prisma   Effekt,   was   zu
Weil     ich     einiges     an     unbeschichtetem     Material herumliegen   habe,   wollte   ich   probieren,   wie   es   mit dem   selber   Beschichten   aussieht.   Rechts   sieht   man das   Handwerkszeug.   Der   Motor   ist   nicht   zufällig   auf das   Bild   gekommen.   Mehr   dazu   später.   Zuerst   wird die   Platine   mit   flüssigem   Scheuerpulver   (hört   sich bescheuert        an,    aber    ich    finde    keinen    besseren Ausdruck)   gereinigt,   und   zwar   gründlich.   Das   heiße Wasser   muss   abperlen.   Dann   mit   einem   Küchentuch
aus   Papier   trocken   reiben   und   völlig      trocknen   lassen.   Ich   lege   es   auf   die   Heizung.   Dann   mit   einer abgedunkelten   Lampe   oder   Rotlicht   weiterarbeiten.   Ich   spanne   den   Motor   dann   vorsichtig   in   einen Schraubstock   ein,   drücke   die   Platine   auf   den   Sauger   und   stelle   die   Geschwindigkeit   so   ein,   dass kein   Hubschrauber   draus   wird.   Dann   die   Platine   im   Abstand   von   rund   30   cm   lackieren   und   sofort danach   den   Motor   laufen   lassen.   So   verteilt   sich   der   Lack   auf   der   Platine   gleichmäßig.   Dann   lege ich   die   fertig   lackierte   Platine   einfach   auf   die   Heizung   und   lass   sie   dort   braten.   Zum   Transport nehme   ich   dann   eine   Blechdose   mit   Deckel   (Jack   Daniel'   s).   Zum   Entwickeln   werden   sieben Gramm   Ätznatron   auf   einen   Liter   Wasser   gegeben.   Ich   heize   das   in   der   Mikro   kurz   auf.   Keine Einwände   bitte,   das   ist   eigentlich   nur   Brezellauge,   und   außerdem   ist   noch   keiner   dran   gestorben   ( und   wenn,   dann   hat   der   schon   vorher   was   g‘   habt   )   Also   nicht   zimperlich   sein.   Anders   beim Entsorgen   vom   Ätzmittel;   versteht   sich.   Zum   Thema   zurück.   Als   Entwicklerschalen   eignen   sich bestens    die    durchsichtigen    Schalen    vom    Obst    etc.    aus    dem    Supermarkt.    In    der    warmen Entwicklerlösung   werden   die   Konturen   nach   ca.   10   Sekunden   sichtbar.   Fertig   ist   das   Ganze   nach etwa einer Minute. Die mitgelieferte Beschreibung vom Positivlack ist auch ganz brauchbar.
Links   sieht   man   den   ersten   Versuch,   so   wie   es   oben beschrieben    ist,    jedoch    ohne    Motor.    Bei    vorherigen Versuchen,   die   alle   misslungen   sind,   hab   ich   mal   auf den   roten   Aufkleber   geschaut,   der   auf   der   Dose   klebt. Wenn   da   was   ähnliches   drauf   steht   wie   0788,   dann   mit ruhigem   Gewissen   entsorgen.   Das   'Verfaulsdatum'   ist dann   anno   1988;   und   man   braucht   nicht   mehr   weiter grübeln,    woran    es    lag.        Der    nächste    Schritt    ist    das Ätzen.      Ich   benutze   hierfür   Eisen-III-Clorid.   Statt   einer
250     x     10     mm.     Hinten     klebt     eine     Heizung     in     Form     einer Flächenfolie,   die   rund   70   °C   warm   wird.   Bei   der   Temperatur   ist   die Platine   in   ca.   10   Minuten   fertig;   je   nach   Zustand   des   Ätzmittels.   Ich verzichte    auf    Halter    und    "Sprudelei",    weil    das    Reinigen    der Küvette   schon   Sauerei   genug   ist.   Da   kann   ich   gut   auf   verklebte Innenheizkörper,   Halter   und   Schläuche   verzichten.   Ein   Loch   in   die Platine    gebohrt,    einen    Draht    ran    und    in    der    richtigen    Höhe umgebogen.   Beobachten   muss   ich   ja   sowieso;   und   da   kann   ich auch   mal   am   Draht   ziehen   oder   schwenken.   Zur   Entsorgung   muss ich wohl nichts sagen.
teuren         Ätzanlage hab   ich   mir   aus   einer alten   Fensterscheibe Teile   ausgeschnitten und            mit      Silikon geklebt.   Die   Küvette ist    maßlich        300    x
Das hier unten ist mein erstes, wie oben beschrieben, selbst entwickeltes Mega8-Testboard .
Und   es   funktioniert   auch.   Oben   rechts   ist ein    LC-Display    dran.    Der    Sockel        vom Mega8         ist         auf         Steckverbinder herausgezogen   und   kann   frei   verdrahtet werden.   Genauso   wie   links      oben   der   I2C Bus    mit    Konstantstrom.    Mittig    ist    die RS232   und   der   Reset   Taster.   Links   unten das   Netzteil   5V.   Die   hintere   Buchse   ist   für die        RS232.        Die        vordere        zum Programmieren.    Die    Kabel    führen    zum Steckboard     mit     einem     IR     Empfänger Baustein       und       einem       Sockel       für Chipkarten.        Die    Platine    ist    mit    Eagle 4.16   Light   entwickelt.   Bis   zur   Größe   von 100 x 80 reicht das völlig.