Thema
EM4095 - Fehlersuche, Reparatur, Bestücken
Warum diese Seite
Die häufigsten Fehler waren
Behebung der Fehler
Daraus gelernt:
90 % aller Fehler sind
Folglich
Handlöten
Richtiges Handlöten
Bauteil Fixieren
Löten
Natürlich gibt's auch andere Fehler
So kann es gehen
Gut zu wissen
Noch besser
Generell
Reihenfolge beim Bestücken
Testprogramm
Fehlersuche
11.07.2008
Die EM4095 haben es manchmal in sich. Im Prinzip weiß man auch nur,
dass es eine Black Box mit ein
paar Blöcken und externer Beschaltung ist.
Im laufe der Zeit haben sich einige Fehler und dadurch auch Erfahrungen bei
der Behebung aufgezeigt.
- Es geht gar nichts.
- Es ging alles, und nach einiger Zeit nichts mehr.
- Abstand vom Tag ist zu gering.
- Und das Komischste ist ein Verhalten, wo man nicht mehr weiß, was
überhaupt Sache ist.
Neues EM4095 rein oder Nachlöten der Kondensatoren führte meistens zum
Erfolg.
Verunreinigung.
Ich verwende immer Flussmittel zum Löten. Nach dem Bestücken wasche ich die
Platinen mit Azeton.
Was mir nicht bewusst war - Unter dem IC und vor allem unter den
SMD-Kondensatoren bleibt
immer ein Rest des Flussmittels und 'was auch immer' vom Lötzinn oder
Lötpaste.
Auf dem Schreibtisch lag schon eine Hand voll defekter EM 4095. Was sich
herausstellte - sie waren nicht
kaputt. Der Fehler war meistens zufällig durch Reinigen der Platine nach dem
Auslöten schon weg.
Umdenken beim Löten und Bestücken
Speziell beim EM4095 verzichte ich auf Lötpaste und Heissluftanlage. Die
besten Erfolge brachte Handlöten.
Dem Chip auf keinen Fall an den Beinchen "rumbiegen".
Zuerst alle Lötaugen der Platine mit Flussmittel oder Lötfett benetzen, dann
verzinnen. Anschließend das Zinn
mit Lötsauglitze wieder absaugen. Somit ist ein sofortiger, guter Kontakt
beim späteren Einlöten gewährleistet.
Die besten Erfolge beim Absaugen: Die Litze schräg abschneiden und in
Lötfett oder Flussmittel tauchen, dann saugt sie schnell und die
Leiterbahnen werden nicht beschädigt. Dann das Flussmittel gründlich
abwaschen. Azeton zeigte die beste Wirkung. Diverse Sprays sind nicht nur
teuer, sie taugen auch nichts. ( meine Meinung )
Mit der Pinzette das Gehäuse halten und auf der vorverzinnten Platine
ausrichten. Einen winzigen Tropfen
Zinn mit dem Kolben aufnehmen und ein Beinchen "anpappen". Dann an der
entgegengesetzten Seite ein zweites
Beinchen anlöten. Jetzt sitzt der Chip fest und man kann sich auf das Löten
konzentrieren.
Ich verwende eine große Leselupe zum Löten ( nicht nur wegen des Alters, man
gewöhnt sich dran. )
Wichtig ist ein kurzes, schnelles und sauberes Löten.
Den Kolben vom Zunder befreien.
Ich tauche die Kolbenspitze kurz in Lötfett ein und ziehe sie dann zum Reinigen
über den nassen Schwamm.
Dann das Zinn direkt an das IC-Beinchen halten und erst dann den Kolben kurz
draufhalten. Zinnbrücken
entstehen immer mal. Die kann man ganz leicht, wie oben beschrieben mit
abgeschrägter Lötsauglitze aufsaugen.
Nach Austausch eines EM4095 und Reinigen der Platine hab ich an der
Steckerleiste der Spule gemessen und siehe da: wieder was Neues. Ein
Rechtecksignal. Nicht schlecht gestaunt habe ich, als ich merkte, dass keine
Spule dran war.
Der Chip schwingt auch ohne Spule
Und auch ohne Bauteile für den Resonanzkreis.
Zuerst den Prozessor und wenn benötigt den MAX232 bestücken - und dann schon mal
Testen ob die Serielle funktioniert.
Wenn das OK ist, den EM4095 nur mit ( CDEC, CAGND, CFCAP, CDC2 ) bestücken -
ohne Resonanzkreis.
( CRES, CDV1, CDV2, Spule und Serienwiderstand )
Dann mit dem Oszi an Pin 6 messen. Hier soll nun ein Rechteck sein, das
geringes Überschwingen zeigt.
Nacheinander die restlichen Bauteile einzeln bestücken und Rechteck an Pin 6
messen. Das Rechteck kann sich verändern, soll aber zumindest da sein.
Ich habe mir ein kleines Test-Programm geschrieben, das nichts weiter macht als
zuerst MOD und SHD auf Hi zu ziehen,
einige Sekunden wartet, und dann beide Signale auf Null zieht. Ab da sollte
der EM4095 schwingen. Das Schalten vom Prozessor ist so nachvollziehbar und
messbar.
sollte in etwa so ablaufen. Alle Bauteile für den Resonanzkreis entfernen.
Testprogramm durch Reset starten und MOD und SHD messen, ob die Pegel
wechseln. Reset bewirkt auch Pegeländerung an Pin 9,10,11.
Sind beide (MOD und SHD) LO, dann Pin 6 messen, ob der Chip schwingt
(Rechteck)
Gerhard Günzel